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Pferde als Übungspartner für UEFA-Pro-Diplom-Anwärter:innen
Aktueller Pro-Diplom-Kurs biegt auf die Zielgerade ein
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Die Trainer:innen des aktuellen UEFA-Pro-Diplom-Kurses biegen auf die Zielgeraden der Ausbildung ein. Zuletzt absolvierten sie in Faak am See das elfte – und somit vorletzte – Modul.
Ein wesentlicher Askpekt des Moduls war es, die Führungskompetenzen der angehenden höchsten Trainer:innen des Landes weiter herauszubilden und zu schärfen. "Grundsätzlich geht es uns immer um die Kernkompetenzen, die für Trainer:innen auf höchstem Niveau entscheidend sind. In dieser UEFA-Pro-Diplom-Ausbildung ist der Bereich Selbstkompetenz und Sozialkompetenz besonders hoch gewichtet. Führung beginnt in erster Instanz immer bei einem selbst", sagt Thomas Eidler (Gesamtleiter ÖFB-Trainerakademie).
Um die Führungskompetenzen in einer ganz speziellen Situation ging es bei der Arbeit mit Therapie-Pferden, die von den Kursteilnehmer:innen ohne Berührung angeführt werden sollten. Die Coaches zeigten sich von der Arbeit mit den Tieren begeistert. "Es ist interessant zu sehen, wie viel Ähnlichkeit das mit der Menschenführung hat. Wenn du etwas vermitteln willst, dann ist es wichtig, dass du sachlich bleibst, dass du fokussiert bleibst, damit die Spieler:innen das auch annehmen können", so Maria Wolf.
Anna Doppel, die das pferdegestützte Coaching auf dem Reiterhof geleitet hat, erklärt die Idee dahinter folgendermaßen: "Immer ganz vorne zu gehen, aber die Gruppe auch von hinten anzuschieben das ist der Trick dabei, wenn man in einer Führungsposition ist. Es ist aber gleichzeitig das, was man lernen muss. Führungspersonen sollten immer ein Ziel vor Augen haben und authentisch sein."
"Wird lange in Erinnerung bleiben"
"Die Pferde geben dir total schnell Rückmeldung, wenn in deiner Führung, in deinem Verhalten nach außen Fehler passieren. Das ist schon eine tolle Erfahrung für die Trainer:innen", glaubt Franz Ponweiser (ÖFB-Trainerakademie).
Philipp Semilic stimmt dem zu: "Das war schon sehr, sehr spannend, sowas habe ich bisher noch nicht erlebt. Das wird mir sicher lange in Erinnerung bleiben." Auch der ehemalige ÖFB-Teamspieler Roman Wallner zeigt sich begeistert von der Einheit: "Ich glaube, dass man vieles erst realisiert, wenn man es in der Praxis anwendet. Es ist immer gut, wenn man in gewissen Situationen einen großen Rucksack oder eine Box mit Erfahrungen oder Gelerntem hat, auf das man zurückgreifen kann."
Neben der Arbeit mit den Pferden gab Dr. Stefan Oesen (Leiter Abteilung Wissenschaft, Analyse, Forschung) Einblicke in die Arbeit als Spielanalyst im Nationalteam. "Es geht darum, wie wir die Spielanalyse denken, wie wir versuchen, die Spieler damit zu erreichen, welchen Workflow wir für einen geeigneten halten, um Spieler von einer Idee zu überzeugen. Zudem ging es darum, wie die Spielanalyse in das Training integriert werden kann."
Darüber hinaus hielt Univ.-Prof. Dr. Günter Amesberger von der Universität Salzburg einen Vortrag zum Thema 'Competetive Player'. "Die Idee dahinter ist, dass Spieler dafür ausgebildet werden müssen, um in den entscheidenden Momenten ihre Leistungen abrufen können. Man fokussiert ihn zunächst auf seine Aufgabe. Gleichzeitig muss man Vertrauen vermitteln. Gemeinsam mit dem Trainerteam sollen die Trainer:innen nicht immer auf negative Aspekte eingehen, sondern die Spieler zukunftsorientert auf das nächste Match ansprechen."
"Die Trainer:innen haben sich und ihr Tun bei diesem Modul selbst besser kennenlernen dürfen. Das war für alle eine schöne und spannende Erfahrung", so Eidler abschließend.