ÖFB-Präsidium bringt adaptierte Struktur der Talenteförderung auf den Weg

Das Gremium folgt den Vorschlägen der Sportkommission und Projektgruppe

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© ÖFB | Tugrul Karacam Trainerkongress_Saalfelden2022_Kreissl

Das ÖFB-Präsidium hat im ersten Teil seiner heutigen Sitzung diverse Neuerungen und Adaptierungen im Bereich der ÖFB-Talenteförderung beschlossen. Im Akademie-Alterssegment folgt das Gremium damit Empfehlungen der ÖFB-Sportkommission und der Projektgruppe, die das Konzept eines Zwei-Leistungsstufen-Modells ausgearbeitet hatten.

Damit soll der großen Nachfrage nach neuen Talenteförderungsstandorten in diesem Alterssegment Rechnung getragen und die Spielerentwicklung in den Vereinen noch weiter professionalisiert werden. Die erste Leistungsstufe soll unverändert mit Akademien und in den Altersklassen U15, U16 und U18 gespielt werden.

Darunter wird die sogenannte ÖFB Jugendregionalliga eingeführt, die in Ost und West aufgeteilt wird. Vereine aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland werden immer im Osten spielen. Klubs aus Vorarlberg und Tirol immer im Westen. Bei Teams aus Salzburg, Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark wird eine Zuteilung fallbezogen entschieden.

Bei der Aufteilung in zwei Leistungsstufen bedarf es auch einer Stufenlösung für die Einrichtungen selbst. So wird es neben der Kategorie "ÖFB Akademie" künftig die Stufe "ÖFB Nachwuchszentrum" geben. Ein solches ÖFB Nachwuchszentrum kann von Vereinen der beiden höchsten Spielklassen, Regionalligisten und Landesverbänden betrieben werden und hat im Vergleich zu den Akademien der ersten Leistungsstufe abgeschwächte Lizenzbestimmungen zu erfüllen. Ein zentraler Punkt der Lizenzierung ist aber, dass auch bei einem ÖFB Nachwuchszentrum ab 2024/25 ein duales Konzept aus Sport und Schule angeboten werden muss. In der 2. Leistungsstufe soll im Pilotjahr 2023/24 in zwei Altersklassen, U16 und U18 gespielt werden.

Stimmen zu den Akademie-Beschlüssen:

ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel: "Es ist eines der größten Projekte, die wir in den letzten Jahren in Angriff genommen haben. Ich freue mich, dass wir zu dieser Lösung gekommen sind und möchte mich bei allen Beteiligten für die lösungsorientierte Zusammenarbeit, ihre Inputs und die konstruktiven Diskussionen bedanken. Wir müssen ganz einfach innovativ und kreativ bleiben, damit wir den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sind. Ich bin von der Lösung, die wir jetzt gefunden haben, absolut überzeugt. Und sehe uns für die nächsten Jahre oder sogar Jahrzehnte gut aufgestellt."

Günter Kreissl (Gesamtleiter Projekt12): "Für uns als ÖFB ist es sehr positiv, wenn sich Vereine im Nachwuchsbereich professionalisieren wollen. Das gesamte Evaluierungsprojekt hat aber eine außerordentliche Komplexität, weil die Strukturen im österreichischen Fußball ganz einfach unterschiedlich gewachsen sind. Da ist es nur logisch, dass in dieser inhomogenen Gruppe zunächst jeder auch Eigeninteressen vertritt. Darum ist es für mich sehr erfreulich, dass wir trotzdem ein Konzept präsentieren konnten, das überwiegend auf Zustimmung gestoßen ist. Wir geben mit dem neuen Konzept mehr Vereinen, Einrichtungen und Spielern die Möglichkeit zu wachsen. Deshalb denke ich, dass es für alle Beteiligten positiv zu bewerten ist."

Martin Scherb (Gesamtleiter ÖFB-Talenteförderung): "Für mich war besonders wichtig, dass wir diesen ganzen Prozess aus der Sicht der Spieler betrachten und im Wohl der Talente entscheiden. Da gibt es natürlich Einzelinteressen der verschiedenen Vereine aus unterschiedlichen Strukturen und Ligen. Aber das Wichtigste ist, dass wir alle gemeinsam in eine Richtung gehen und das gleiche Ziel verfolgen. Dieses Ziel ist ganz einfach, dass wir mehr Spieler und mehr Qualität für den österreichischen Fußball entwickeln wollen. Wir wollen unseren Talenten die bestmöglichen Rahmenbedingungen bieten, damit sie ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Ich denke, dass wir mit dieser neuen Struktur künftig noch breiter aufgestellt sind."

Auch im Bereich des LAZ-Alterssegments wurden mehrere richtungsweisende Beschlüsse gefasst. Das LAZ als Modell wurde dabei ausdrücklich bestätigt und gestärkt. Das Projekt12, welches für die Individualförderung von Top-Talenten im ÖFB steht und wesentlicher Motor für die Entwicklung einzelner Spieler:innen ist, wurden ebenso mit geringfügigen Adaptierungen bestätigt.

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